Nachruf: Die Freien Demokraten trauern um Dr. Wolfgang Gerhardt

Ein Leben für die Freiheit

Die Freien Demokraten (FDP) trauern um ihren langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Dr. Wolfgang Gerhardt, der am 10. März 2023 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die Partei eine prägende Persönlichkeit, die sich unermüdlich für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt hat.

Vom Journalisten zum Spitzenpolitiker

Wolfgang Gerhardt wurde am 31. Dezember 1934 in Schweinfurt geboren. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in München und Würzburg. Bereits während seines Studiums engagierte er sich politisch und trat 1957 in die FDP ein. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als Journalist, bevor er 1972 in den Bundestag einzog.

Vorsitzender der FDP

Von 1995 bis 2001 war Wolfgang Gerhardt Vorsitzender der FDP. Unter seiner Führung entwickelte sich die Partei zu einer modernen, bürgerlichen Kraft, die sich für eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik einsetzte. Er vertrat die FDP auch in den Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU nach der Bundestagswahl 1998 und war maßgeblich an der Bildung der rot-grünen Regierung beteiligt.

Engagement für Europa

Wolfgang Gerhardt war ein überzeugter Europäer. Er setzte sich für eine starke und geeinte Europäische Union ein und war von 1998 bis 2001 Präsident der Liberalen Internationalen. Für seine Verdienste um die europäische Integration wurde er 2004 mit dem Europäischen Karlspreis ausgezeichnet.

Ein Kämpfer für die Freiheit

Wolfgang Gerhardt blieb auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik ein engagierter Kämpfer für die Freiheit. Er warnte vor den Gefahren von Populismus und Nationalismus und setzte sich für eine offene und tolerante Gesellschaft ein. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Freie Demokratische Partei und für die gesamte deutsche Gesellschaft.